Beim ersten Mal war ich noch ein Kind. Bei meiner Nachbarin lief die Piefke Saga. Es war eine Szene im Wald. Die Deutschen und Österreicher reden, da bemerkt einer der Deutschen, dass etwas mit dem Rasen nicht stimmt. Etwas liegt darunter. Sie schauen genauer hin und bemerken, dass der Rasen nicht echt ist, sondern aus Plastik. Sie ziehen den Rasen weg und eine Müllhalde kommt zum Vorschein.
Ich erinnere mich an die Faszination die ich dabei empfunden habe und daran, wie ich mit grossen Augen am Bildschirm geklebt bin. Die Szene hat mich angeregt, ein schöpferischer Mensch zu werden.
In Wien bin ich ihm zum zweiten Mal begegnet. Ich war Student und besuchte ein Drehbuchseminar. In der Bibliothek der Literaturwissenschaftlichen Fakultät in Wien bin ich über das Drehbuch der Piefke Saga gestolpert. Es war das erste Drehbuch, das ich in der Hand hielt. Wundervoll.
Vor einiger Zeit – ich hatte eben angefangen eine Geschichte über ein Ei und eine Hühnerfamilie zu schreiben – kam es zur dritten Begegnung. Zur Ablenkung sah ich im internet nach, was es neben »Chicken Run« sonst noch so zu diesem Thema gibt und fand Mitterers »Superhenne Hanna«. Vom Stil her fasziniert mich eigentlich eher Michael Crichtons Jurassic Park. Die Superhenne Hanna ist im Unterschied dazu ein Kinderbuch. Aber inhaltlich geht es um dasselbe, nämlich um ausbrechende Vögel.
Schon komisch, wenn man von einer Person nur das Erwirkte kennt und trotzdem das Gefühl hat, man würde ihn persönlich kennen. Ich bin jedenfalls gespannt, ob mir eines Tages auch der „richtige“ Felix Mitterer begegnen wird.
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